Prashanti Vâhinî

Diese Texte inspirieren zur Kontemplation und Meditation über den höchsten Frieden, der unser wahres inneres Wesen ist.

ISBN 3-924739-33-1


Die VAHINIS sind in digitaler Form auf Englisch kostenlos hier zu finden: open Vahinis

Die deutsche Übersetzung ist als als Buch (Print) beim Sathya Sai Buchzentrum und im Buchhandel erhätlich.
Anmerkung: Es dürfen laut gesetzlicher Vorgabe im deutschen Buchmarkt keine kostenlosen digitalen Bücher, die als gedruckte Version verkauft werden, zur Verfügung gestellt werden. Daher können wir hier nur mit einer Leseprobe dienen.


Leseprobe:

Gott liebt das Innere, nicht das Äußere. Aber ihr solltet auch das Äußere nicht vernachlässigen; auch im Verhalten und Handeln nach außen solltet ihr das innere Empfinden offenbar werden lassen. Das gibt euch die Möglichkeit, das Gefühl von Stille und Frieden in vollerem Ausmaß zu erfahren; denn an diesem Frieden muß man sich in Gedanken, Worten, Gebärden und Handlungen erfreuen. Nur wenn Friede auf diesen vier Ebenen erfahren wird, ist er vollkommen, paripûrna; anders ausgedrückt: Dann hört das Denken und Fühlen (manas) auf, und das Stadium des wahren Friedens, der Vereinigung mit dem Göttlichen (yoga), ist erreicht.

Die gegenwärtige Welt ist voll von philosophischen Lehren, die nicht verstanden werden, von belehrenden Schriften, die nicht in die Tat umgesetzt werden - es ist Zeitverschwendung, darüber zu reden. Wirklicher Wandel muß im täglichen Verhalten und Tun geschehen; das ist innerhalb der Erfahrungsmöglichkeit eines jeden, ist leicht durchzuführen, und der Sinn ist klar zu begreifen. Erst wenn dieser Wandel vollzogen ist, kann man das innere Selbst (âtman), das tiefer, geheimnisvoller und wesentlicher ist, verstehen. Bei jeder kleinen Handlung, jeder Aktivität und jedem Wort sollte man vorher scharf unterscheiden und dann die beste Wahl treffen. Das ist das Zeichen eines echten spirituellen Suchers.

Weder Friede noch die liebevolle Hingabe an Gott, die den Frieden bewirkt, kann man von jemand anderem bekommen, jeder muß diese für sich selber schaffen und entwickeln. Zusätzlich sollte noch etwas Grundlegendes, nämlich die Göttliche Gnade, vorhanden sein. Wie es in den Upanishaden heißt: „Yam eva vrinute tena labhyah“, „Der, den Er erwählt, erhält sie“. Aber der spirituelle Sucher (sâdhaka) mag nun zweifeln: Warum ist dann noch spirituelle Disziplin notwendig? Wer mit Hingabe an den Herrn denkt, kann jede Art von angesammeltem oder ererbtem Karma (prârabdha, samcita) überwinden. Mit Seiner Gnade kann er sogar sonst unerreichbare Glückseligkeit (ânanda) erfahren. Zweifelt nicht an der Nützlichkeit geistiger Übungen (sâdhana), sie sind niemals fruchtlos. Das gilt für jeden. Lebt beständig in dieser Überzeugung. Durch unerschütterliche Hingabe an Gott (bhakti) werdet ihr die Gnade Gottes gewinnen; die Geschichte von Gajendra ist hierfür ein Beispiel.

Die Aufgaben, für die die Menschen geboren werden, sind verschieden, aber alle können nur von der gleichen Speise und dem gleichen Trank leben, vom Frieden; denn ohne Frieden gibt es keine Glückseligkeit (ânanda). Der Friede verschönt jede Tat, er besänftigt das härteste menschliche Herz, er trägt euch zum Fußschemel des Herrn und gewinnt für euch den Anblick Gottes. Der Friede kennt keine Unterschiede, er ist eine Kraft, die Gleichheit herbeiführt. Er ist der Honig der Liebe (preman) in der bezaubernden Blüte des Lebens. Er ist eine primäre Notwendigkeit für Menschen auf der Suche nach Gott und der Vereinigung mit Gott. Haben sie einmal inneren Frieden erworben, können sie die Wirklichkeit morgen, wenn nicht schon heute erkennen. Sie sollten alle Hindernisse auf dem Weg hinnehmen, der Friede wird ihnen die nötige Stärke geben. Nur durch Frieden allein kann sich Liebe zu Gott ausdehnen und Erkenntnis (jnâna) Wurzeln schlagen. Erkenntnis, aus Frieden geboren, ist das eine und einzige Mittel, ein erfülltes Leben zu leben oder ein Leben, das keinen Tod kennt; denn es ist die ständige Suche nach Antwort auf die Frage: „Wer bin ich?“, die den Weg zum Erkennen der eigenen Wirklichkeit bahnt. Dabei muß der Mensch geduldig und still warten und Vertrauen in die Gnade und Weisheit des Herrn setzen. Ein solcher Sucher wird immer ernsthaft und umkehrbereit sein. Noch durch eine andere Überzeugung wird der Mensch frei von Angst und deshalb voller Frieden werden: daß Gott überall ist, wahrnehmbar und gegenwärtig.

Um Frieden zu erlangen, muß der Zorn, sein hartnäckigster Feind, abgelegt werden. Zorn ist das Produkt eines unzufriedenen Gemüts, er versklavt den Menschen und umnebelt seinen Verstand. Verstehen wird leicht, wenn ihr voller Gottesliebe seid und eure Hingabe tief verwurzelt ist. Die Form der Hingabe, die Frieden mit Liebe zu Gott vereint (shânti-bhakti), ist der beste Weg, um ewige, andauernde Glückseligkeit zu erreichen. Werdet zu Botschaftern des Friedens, der weder Anfang noch Ende hat. Laßt das Licht des Friedens für die Menschheit leuchten. Lebt ein ideales Leben, immer zufrieden, immer freudvoll, immer glücklich.